Schriftspracherwerb & Unterstützte Kommunikation

In der Unterstützten Kommunikation (UK) wird der Schriftspracherwerb angepasst angegangen, da die Nutzer oft mit zusätzlichen Herausforderungen wie motorischen Einschränkungen oder kognitiven Unterschieden konfrontiert sind. Der Ansatz in der UK muss flexibel sein, um eine breite Palette von Kommunikationsbedürfnissen zu erfüllen. Hier ist, wie das typischerweise aussieht:

  1. Einsatz von Symbolen und Bildern: Viele UK-Systeme beginnen mit der Verwendung von Symbolen und Bildern, statt sofort mit Buchstaben. Diese visuellen Hilfsmittel unterstützen das Verständnis und die Kommunikation, bevor auf das Erlernen von Buchstaben und das Lesen übergegangen wird. Symbole helfen, Konzepte und Wörter zu verinnerlichen und dienen als Brücke zu textbasiertem Material. In den letzten 15 Jahren hat sich gezeigt, dass die frühe Integration von Vokabularen, die nach dem ABC kategorisiert sind, sehr positive Erfahrungen mit sich bringt. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können durch diese Methodik bedeutende Lese- und Rechtschreibfähigkeiten entwickeln. Dies bestärkt den überzeugenden Weg, frühzeitig Buchstaben in die Kommunikation einzubinden.
  2. Integration von Buchstaben und Wörtern: Nach einer Grundlage mit Symbolen werden Buchstaben und Wörter schrittweise eingeführt. Dies geschieht oft in einem angepassten Tempo, abhängig von den Fähigkeiten und dem Fortschritt des Nutzers. Die Einführung von Buchstaben kann parallel zur weiteren Nutzung von Symbolen erfolgen, um den Übergang zu erleichtern. Die frühe Verwendung von alphabetisch organisierten Vokabularen ermöglicht es, dass die Nutzer bereits frühzeitig mit der Struktur und der Logik der Schriftsprache vertraut gemacht werden.
  3. Fokus auf funktionale Kommunikation: Der Schwerpunkt liegt häufig auf funktionaler Kommunikation, um den Nutzern zu ermöglichen, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle effektiv auszudrücken. Syntax und Grammatik werden in diesem Kontext so eingeführt, dass sie die kommunikative Effektivität unterstützen.
  4. Entwicklung von Schreibfähigkeiten: Viele UK-Systeme nutzen Technologien wie Tastaturen, Touchscreens oder Augensteuerung, die speziell an die physischen Fähigkeiten des Nutzers angepasst sind. Die schriftliche Ausdrucksfähigkeit wird oft durch Hilfsmittel wie Wortvorhersage oder Satzbausteine unterstützt, die das Formulieren von Text erleichtern.
  5. Syntax und Grammatik: Diese werden oft in einem kontextbezogenen Rahmen unterrichtet, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, dem Nutzer zu helfen, effektiver zu kommunizieren. Dies kann durch gezielte Aktivitäten erfolgen, die das Erstellen von Sätzen in realen Kommunikationssituationen üben.

Insgesamt ist der Schriftspracherwerb in der unterstützten Kommunikation hochgradig individualisiert und darauf ausgerichtet, den Nutzern zu ermöglichen, so autonom wie möglich zu kommunizieren. Der Prozess berücksichtigt die speziellen Bedürfnisse jedes Einzelnen und nutzt eine Kombination aus technologischen Hilfsmitteln und pädagogischen Strategien, um effektive Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln.

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